ZusammenfassungDie perkutane koronare Intervention (PCI) wird in Deutschland bei über 350 000 Patienten pro Jahr durchgeführt. Die frühzeitige PCI hat zu einer Verbesserung der Prognose der akuten koronaren Syndrome, insbesondere denen mit ST-Strecken-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI), geführt und wird daher in den aktuellen internationalen und nationalen Leitlinien empfohlen. Neue Studien und die Leitlinien haben sich mit der Auswahl des Zugangswegs, der Identifikation hämodynamisch relevanter Stenosen mittels FFR und iFR und der optimalen Strategie der Revaskularisation bei koronarer Mehrgefäßerkrankung bei Patienten mit akutem Herzinfarkt befasst. Danach sollte in Abhängigkeit von der Erfahrung des Untersuchers der transradiale Zugang bevorzugt werden. Falls kein nicht invasiver Ischämienachweis vorliegt, sollte zur Beurteilung der hämodynamischen Relevanz mittelgradiger Stenosen bei stabiler KHK eine Druckdrahtmessung (FFR oder iFR) erfolgen. Beim STEMI ist bei Patienten mit Mehrgefäßerkrankung nach erfolgreicher PCI des Infarktgefäßes ein zweizeitiges Vorgehen, vorzugsweise mit zwischengeschalteter Ischämiediagnostik, die zu bevorzugende Strategie, sowohl bei hämodynamisch stabilen Patienten, aber insbesondere im kardiogenem Schock.