ZusammenfassungDie peripheren Gelenke an Händen und Füßen sind bei
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und hier insbesondere bei der
rheumatoiden Arthritis und bei Arthritis psoriatica sehr häufig von der
Entzündung betroffen. Neben den Gelenken sind besonders die
Entzündungen der Sehnenscheiden zu beachten, da diese unbehandelt zu
einer Durchwanderung der Sehne führen können welche dann
Defektrupturen bedingen. Die Rekonstruktion dieser langstreckig
geschädigten Sehnen ist aufwendig und die Ergebnisse sind schlechter als
die der Tenosynovialektomie. Sollte eine ansonsten wirksamer Basistherapie an
einzelnen Gelenken der Hand nicht zu einer Beruhigung der Entzündung
führen, so ist die operative Synovialektomie zum Gelenkserhalt
indiziert. Da neben den Gelenken der Hand auch häufig Destruktionen mit
Bewegungseinschränkungen am Schulter- und Ellenbogengelenk auftreten,
sollte bei Destruktionen im Handgelenk nicht generell eine komplette Arthrodese
durchgeführt werden, so lange noch Gelenkkompartimente erhalten sind. Es
bestehen zahlreiche Möglichkeiten durch karpale Teilarthrodesen die
Schmerzen zu nehmen, das Handgelenk zu stabilisieren und eine Restbeweglichkeit
zu erhalten. Für instabile und destruierte Fingergrundgelenke ist der
Swanson-Spacer weiterhin der Goldstandard. Für die Fingermittelgelenke
steht mittlerweile seit mehreren Jahren ein Oberflächenersatz zur
Verfügung, welcher eine gute Osteointegration zeigt und damit die
stielgeführten Prothesen, die in der Regel nicht einheilen oder
gehäuft zu periprothetischen Frakturen führen, abgelöst
hat. Die Operation sollte an der entzündlich-rheumatisch
veränderten Hand streng aber dennoch konsequent und ohne zeitliche
Verzögerung gestellt werden, um so viele Gelenke wie möglich zu
erhalten. Da viele Destruktionen und Fehlstellungen
entzündlich-rheumatischer Genese radiologisch posttraumatischen und
degenerativen Veränderungen ähneln, aber dennoch
unterschiedlicher chirurgischer Therapie bedürfen, sollten diese dem
orthopädischen Rheumatologen zugeführt werden, um das
bestmögliche Ergebnis zu erzielen und Folgeoperation möglichst
zu vermeiden.