Die rechnergestützte szintigraphische Funktionsanalyse des Herzmuskels gestattet nicht nur, globale Volumenparameter (Austreibungsfraktion, endsystolische und enddiastolische Volumina, Kontraktions- und Relaxationsgeschwindigkeiten) zu erfassen, sondern beschreibt auch Störungen der Regionalfunktion qualitativ und quantitativ durch die Parameter Phase und Amplitude, die beide aus den regionalen Zeit-Aktivitätskurven durch Fourieranalyse gewonnen werden können. Das Ruhe-Herzfunktions-Szintigramm eignet sich daher zur Erkennung von infarktbedingten Asyner-gien bzw. zur Verlaufskontrolle nach akutem Myokardinfarkt. Da Mehrfachuntersuchungen innerhalb der ersten Stunden nach einer Radionuklidapplikation problemlos durchgeführt werden können, bietet sich das Radionuklidventrikulo-gramm darüber hinaus besonders zur Darstellung der Wirkung von Medikamenten an (Interventions-Radionuklidventri-kulographie), was unter anderem eine Unterscheidung reversibler und irreversibler Bewegungsstörungen ermöglichen kann. Unter Ergometerbelastung neu aufgetretene Bewegungsstörungen im Belastungs-Herzfunktions-Szintigramm weisen auf eine hämodynamisch relevante Koronarstenose hin.