ZusammenfassungIn dieser Übersichtsarbeit werden die diagnostischen und therapeutischen
Möglichkeiten bei den häufigsten malignen oberflächlichen Tumoren abgehandelt,
hierzu gehören Basalzellkarzinome, konjunktivale Lymphome,
Plattenepithelkarzinome und maligne Melanome und deren Vorstufen. Entscheidend
für die richtige Diagnostik und Therapie ist eine ausführliche Anamnese,
Spaltlampenuntersuchung und Fotodokumentation des Tumorbefunds. Aber auch
regelmäßige Kontrollen nach erfolgter Therapie sind unabdingbar.Das Basalzellkarzinom ist der häufigste Tumor der periokulären Haut. Histologisch
werden 3 Subtypen (nodulär, superfiziell, Morpheatyp) unterschieden. Eine
vollständige Exzision mit entsprechendem Sicherheitsabstand ist immer
anzustreben.Das Lymphom ist der häufigste maligne primäre Tumor der Augenhöhle und der
okulären Adnexe. Es kann sowohl primär als auch sekundär, im Rahmen einer
lymphatischen Systemerkrankung, als auch ein- oder beidseitig auftreten. Das
MALT-Lymphom (MALT: Mucosa associated lymphoid tissue) betrifft am häufigsten
die Konjunktiven mit 20–33 %. Therapeutisch wird standardmäßig eine perkutane
Bestrahlung des Tumors angewandt.Die Plattenepithelkarzinome der Bindehaut und deren Vorstufen (CIN I-III) stellen
ebenfalls eine der häufigsten Tumorentitäten am Auge dar. Eine vollständige
Tumorexzision ist immer anzustreben, jedoch aufgrund der häufig großflächigen
Ausbreitung nicht möglich. Für eine gute Tumorkontrolle sind nach R1-Resektion
daher adjuvante Therapien mit Mitomycin C (MMC) oder eine Radiotherapie mit
Rutheniumapplikator oder Protonenbestrahlung notwendig.Das Bindehautmelanom ist selten, es kann jedoch lebensbedrohlich sein. Die primär
erworbene Melanose (PEM) mit Atypien (PEM I-III) hat je nach Schweregrad ein
erhöhtes Entartungsrisiko, dies macht eine Therapie mit Mitomycin-C-Augentropfen
notwendig. Bei Verdacht auf einen malignen Prozess ist immer eine Exzision
mittels Non-Touch-Technik anzustreben, damit das Streuungsrisiko von Tumorzellen
gering bleibt. Zusätzlich ist, abhängig von Lokalisation und Ausbreitung eines
Melanoms, immer eine adjuvante Therapie mittels Rutheniumapplikator oder
Protonentherapie notwendig.