ZusammenfassungUnter dem Post-COVID-Syndrom (PCS) versteht man eine länger als 12 Wochen
anhaltende Symptomatik mit Fatigue, Kurzatmigkeit, eingeschränkter
Leistungsfähigkeit u. a., die bei rund 15% der Patienten
nach einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2 auftritt. Als Ursache werden
Veränderungen im Mikrobiom und Störungen des
Tryptophanstoffwechsels diskutiert, welche zu einer vermehrten Umwandlung von
Tryptophan in prooxidativ und proinflammatorisch wirkende Abbauprodukte
führen. Nach aktuellen Studien können infolge der Infektion
latente Viren wie Epstein-Barr-, Cytomegalie- und Varizella-Zoster-Virus
reaktiviert werden und PCS-typische Symptome auslösen. Eine
überschießende Entzündungsreaktion bei COVID-19
führt zur Bildung von Autoantikörpern, die durch
Einschränkung der Immunantwort die Virusbekämpfung erschweren.
Therapeutisch kann eine Supplementierung von Mikronährstoffen wie
Vitamin C, D, E, B6, B12, ω-3-Fettsäuren
und Coenzym Q10 sinnvoll sein.