Erstens, weil die Geldpolitik der Schweiz gut als Beispiel taugt, wenn man über eine Frage von allgemeiner Bedeutung diskutieren will. Ist die optimale Geldpolitik kleiner Länder -und davon gibt es ja eine ganze Mengenatürlicherweise eine andere als jene großer Länder? Die Vorstellung ist relativ weit verbreitet, dass kleine Länder ihre Währung am besten an jene eines großen Nachbarn binden sollten, große Länder hingegen "autonome" Wäh-rungen führen könnten, die miteinander durch flexible Wechselkurse verbunden sind. Milton Friedman wird häu-fig in diesem Sinn zitiert. Die Idee, dass große Währungs-räume besser als kleine Länder dafür geeignet sind, eine selbständige, "autonome" Geldpolitik zu betreiben, hat zweifellos einen wahren Kern. Die Währungsgeschichte der Schweiz war, wie ich zeigen werde, lange von dieser Idee geprägt. Dem steht allerdings ein anderer Gedanke gegenüber, der ebenso einleuchtend und verbreitet ist, der aber leicht einen Widerspruch zum ersten schaffen kannwir verbinden ihn in der Regel mit dem Namen von Robert Mundell. Festkurssysteme, oder gar Währungsunionen, setzen eine gewisse Homogenität ihres Teilnehmerkreises voraus, wenn sie erfolgreich und dauerhaft sein sollen.