ZusammenfassungDer Beitrag skizziert die Bedeutung von Qualität für das Gesundheitswesen mit besonderem Fokus auf die Krankenhausstrukturplanung. Dabei wird von den Makroebenen – unter der Beachtung der Perspektive der Beitragszahlenden – bis zur konkreten Implementierung von Qualitätskriterien eine Einordung im Hinblick auf die derzeit geplante Krankenhausreform vorgenommen. Seit vielen Jahren ist empirisch unstrittig, dass Deutschland im internationalen Vergleich hohe Kosten bei eher durchschnittlichem Outcome im Gesundheitswesen verzeichnet. Aufgrund des demographischen Wandels und der ökonomischen Herausforderungen durch Krisen muss das Gesundheitswesen effizienter und resilienter werden. Das bedeutet, dessen Leistungsfähigkeit durch gezielteren Personaleinsatz und mit geringeren zur Verfügung stehenden Ressourcen zu erhalten bzw. auszubauen. Die Fachliteratur zeigt, dass eine Ausrichtung an patientenrelevanten Qualitätsaspekten zu einer Verbesserung der Behandlungsergebnisse führt.Bei der Krankenhausplanung gilt es zu unterscheiden zwischen Leistungen für weniger komplexe Erkrankungen bzw. Notfälle, die wohnortnah vorgehalten werden sollten, und komplexeren Leistungen, für die klare wissenschaftliche Belege vorliegen, dass die Berücksichtigung von Qualität und Fallzahl für das Behandlungsergebnis wichtiger sind als die Erreichbarkeit. Diese Leistungen sollten stärker zentralisiert und der Zugang regional gesteuert werden.Das heißt, dass umfangreiche Veränderungen notwendig sind, denn so eine systematische Planung ist im deutschen Gesundheitswesen aktuell nicht zu erkennen. Veränderungen können zufallsgesteuert erfolgen, wenn grundlegende Reformen unterbleiben, oder entlang qualitativer Vorgaben, die dann als Leitmotiv für eine Neuausrichtung der Strukturen dienen. Für die konkrete Umsetzung eines qualitätsbasierten Prozesses bedarf es weiterer gesetzlicher Anpassungen, um die Prozesse effizient und möglichst bürokratiearm zu gestalten.