ZusammenfassungDie verbesserten medikamentösen Möglichkeiten einer nachhaltigen
Entzündungskontrolle hat im Bereich der Hand zu einem deutlichen
Rückgang notwendiger rheumaorthopädischer Operationen im
Zusammenhang mit Sehnenrupturen geführt. Ausgehend von einer
ungefähren Remissionsrate von 55–60% bei RA Patienten
besteht dennoch weiterhin die Notwendigkeit einer sorgfältigen Kontrolle
insbesondere auch der Sehnen im Bereich von Händen und
Füßen, auch weil einzelne Gelenke sich gegenüber
ansonsten systemisch gut wirksamen Remissionsinduktoren als
therapierefraktär erweisen können („rebellisches
Gelenk“). Durch eine Verbesserung primärer Sehnennahttechniken
z. B. durch eine Erhöhung der Anzahl an Kernnähten
(Stränge) haben sich auch bei Rheumapatienten die Möglichkeiten
einer direkten Reparatur optimiert. In der Mehrzahl der Fälle handelt es
sich allerdings um protrahierte Verläufe mit postprimären
Sehnenrupturen, sodaß die Defektsituation dann keine primäre
Naht mehr zuläßt und profunde Kentnisse im Umgang mit
Sehenkopplungs- und Transfertechniken erfordert. Im Bereich der
Beugesehnenchirurgie sollte der Rheumaorthopäde zukünftig von
den jüngeren Erfahrungen aus der Handchirurgie hinsichtlich neuer
Nahttechniken und frühfunktioneller Nachbehandlungskonzepte profitieren
können.