Zusammenfassung
Hintergrund Isometrische Krafttestungen sind häufig einfacher in der
Anwendung, aber isokinetischen Krafttestresultaten wird eine bessere
Übertragbarkeit auf die Trainingsgestaltung zugeschrieben. Diese
Übersichtsarbeit hat das Ziel, eventuelle Testgüteunterschiede im Sinne von
Validität und Reliabilität bei isometrischer und isokinetischer Krafttestung
herauszuarbeiten.
Material und Methoden Im Januar 2024 wurde die Datenbank PubMed nach
Studien durchsucht, die statistische Kennwerte für die Validität und
Reproduzierbarkeit isokinetischer und isometrischer Krafttestgeräte für gesunde
Erwachsene analysierten. Ausgeschlossen wurden Arbeiten zu speziellen
handgehaltenen Dynamometern oder Veröffentlichungen die älter als 30 Jahren
waren.
Ergebnisse 13 Studien entsprachen den Auswahlkriterien. Isometrische
Maximalkraftmessung erzielten tendenziell höhere
Kurzzeit-Reliabilitätskoeffizienten (ICC: 0,87–0,96) im Vergleich zu
isokinetischen Tests (ICC:0,69–0,99). Die absolute Reproduzierbarkeit war
vergleichbar für Isometrie (CV: 6,9–9,4%, SEM: 4,5–11,0%) und Isokinetik (CV:
2,3–12,4%, SEM: 4,8–14,0%). Die Validität wurde für beide Verfahrensweisen
bestätigt, Validitätskoeffizienten variierten aber stark in Abhängigkeit vom
gewählten Außenkriterium (EMG r>0,9; 5–10-RM r>0,8; Muskelquerschnitt
r>0,7; spezielle isokinetische Vergleichstests r>0,5).
Schlussfolgerungen Bei bestätigter Validität für beide Verfahren
verdeutlicht die aktuelle Evidenzlage, dass Unterschiede in der
Reproduzierbarkeit zwischen Isometrie und Isokinetik vernachlässigbar klein
sind. Zukünftige Forschung sollte sich auf für die Praxis relevante
Nebengütekriterien wie die Zugänglichkeit von populationsspezifischen
Orientierungswerten und die Zeitökonomie bei der Datenerhebung konzentrieren.