ZusammenfassungPTH und PTHrP fördern situationsabhängig Knochenformation, -umbau und -abbau. Sie
binden an den PTH Rezeptor Typ 1 (PTH1R) auf Osteoblasten, Osteozyten und
T-Zellen und vermitteln Genregulation. Kurze Pulse wirken anabol, chronische
Stimulation wirkt stark katabol. Teriparatid ist von PTH abgeleitet (Aminosäuren
1–34) und induziert Knochenformation, die durch mechanische Belastung auch an
instabilen Stellen verstärkt wird. Klinische Endpunkte sind Zunahme an
Knochenmasse und -struktur und deutliche Reduktion der Frakturrate der
Wirbelkörper und – mit geringerer Effizienz – der non-vertebralen Frakturen. Die
Wirkung ist in einem umfangreichen Studienprogramm in randomisierten
kontrollierten und „Real-Life“-Studien evidenzbasiert belegt. Teriparatid wirkt
bei Frauen und Männern, unter Glukokortikoid-Therapie und nach
Bisphosphonat-Vorbehandlung. Es kann nur einmalig über 24 Monate verabreicht
werden, nachfolgende Gabe von Antiresorptiva verbessert den Outcome.
Gesundheitspolitische Vorgaben beschränken seine Anwendung in Deutschland auf
die Situation neuer Frakturen unter Antiresorptiva. Teriparatid ist sicher, hat
ein sehr gutes Nebenwirkungsprofil und ist das erste Beispiel einer
Regenerativen Therapie in der Osteologie.