Das Oxidationsverhalten von Legierungen auf Reinstmetallbasis mit 0,17, 1,55 und 4,6% Magnesium wurde gravimetrisch, elektronen‐mikroskopisch und mittels Fotoelektronenspektroskopie verfolgt. Die Untersuchungen wurden in reinem Sauerstoff bei Temperaturen von 300 bis 600°C durchgeführt. Auf der Legierung mit 0,17% Mg bilden sich unter der amorphen Oxidschicht zunächst Spinellkristalle, die aber nicht zu einer geschlossenen Schicht auswachsen. Später bildet sich Magnesiumoxid. Das Oxidwachstum verläuft im wesentlichen parabolisch. Die Legierungen mit 1,55 bzw. 4,6% Mg zeigen bei tieferen Temperaturen eine komplizierte Folge von Wachstumsgesetzen: logarithmisch, sigmoidal, linear bzw. progressiv ansteigend. Als kristalline Phase wird ausschließlich Magnesiumoxid gebildet. Für alle drei Legierungen wird aufgrund der fotoelektronenspektroskopischen Befunde ein Mechanismus für den Durchbruch des Magnesiums durch die amorphe Oxidschicht vorgeschlagen.