In diesem Beitrag werden Präpositionalobjektsätze -also Sätze, die in der Funktion von präpositionalen Objekten stehen, -aus ausgewählten germani schen und romanischen Sprachen sprachvergleichend betrachtet. Dabei zeigen sich zwei verschiedene Strategien, die Verbindung von Präposition und Satz her zustellen: direkt, indem die Präposition einen Satz selegiert, und indirekt über die Anbindung mit einer komplexen Proform. Erstere Strategie sehen wir im Schwedi schen (stellvertretend für die nordgermanischen Sprachen) und auch im Franzö sischen und Italienischen (mit einer coverten Präposition). Im Niederländischen und Deutschen findet sich die zweite Strategie, bei der Sätze mithilfe eines Prono minaladverbs angebunden werden. Eine genauere Analyse dieser beiden germa nischen Sprachen zeigt, dass im Deutschen Pronominaladverb und Satz eine Konstituente bilden können, während dies im Niederländischen nicht möglich ist. Alle analysierten Sprachen haben gemeinsam, dass das präpositionale Ele ment (Präposition oder Pronominaladverb) abwesend sein kann oder muss. Da bei lässt sich anhand von Pronominalisierung, Topikalisierung und WExtraktion zeigen, dass das PElement syntaktisch präsent als leeres Element (covert) reali siert werden muss, da diese Sätze mit und ohne PElement Eigenschaften der POSätze haben und mit DOSätzen kontrastieren.
EinleitungPräpositionalobjektsätze (POSätze) sind propositionale Argumente von Verben, Substantiven oder Adjektiven, die syntaktisch als infinite oder finite sententiale Konstituenten realisiert werden, und zwar bei Verben in der Funktion von Präpo sitionalobjekten, bei Substantiven und Adjektiven in der Funktion von präposi tionalen Attributen. Relevant sind POSätze in syntaktischer und typologischer Hinsicht insofern, als Präpositionen präferiert Ausdrücke mit nominalem Cha rakter, also typischerweise NPs selegieren (Hagège 2010, S. 58).1 1 Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projekts GDEV in der Abteilung Grammatik des Leib nizInstituts für Deutsche Sprache (IDS) (www1.idsmannheim.de/gra/projekte/gdev.html) und