Zusammenfassung
Hintergrund
Die Zahl der Ophthalmologinnen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Geschlechterverhältnisse an den deutschen Universitätsaugenkliniken zu untersuchen. Auch der Anteil der Frauen an Förderprogrammen, wie dem Clinician Scientist Programm, wird analysiert.
Methodik
Die Datenerhebung erfolgte im August 2023 anhand der offiziellen Internetplattformen der Universitätsaugenkliniken und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Es wurde die Anzahl an männlichen und weiblichen Ärzt*innen in Weiterbildung, Fach‑, Oberärzt*innen und Klinikdirektor*innen, Subspezialisierungen und akademischen Grade ermittelt. Die Informationen zum Clinician Scientist Programm wurden 2022 in einer Umfrage des Medizinischen Fakultätsrats erhoben.
Ergebnisse
Im August 2023 gab es 2 Klinikdirektorinnen an den Universitätsaugenkliniken (5 %), beide mit Schwerpunktbereich der Netzhautchirurgie. Mit 59,9 % gab es mehr Oberärzte als Oberärztinnen (40,1 %). Kein signifikanter Unterschied bestand zwischen beiden Geschlechtern hinsichtlich der Anzahl an Habilitationen (p = 0,554). Es gab mehr Fachärztinnen als Fachärzte für Augenheilkunde an den Universitätskliniken (F: 58,6 %; M: 41,4 %) sowie mehr Ärztinnen in Weiterbildung (F: 56,9 %; M: 43,1 %). Die Fachärztinnen waren signifikant häufiger promoviert als ihre männlichen Kollegen (p = 0,037). Der Prozentsatz an weiblichen Bewerbungen für das Clinician Scientist Programm lag deutschlandweit 2022 bei 46,6 %, der Programmstarterinnen 2021 bei 41,8 % und der Programmabsolventinnen 2021 bei 39,7 %.
Schlussfolgerung
Die oberärztlichen Positionen und die Positionen der Klinikdirektor*innen an den Universitätsaugenkliniken werden weiterhin überwiegend vom männlichen Geschlecht bekleidet. Auch werden Förderprogramme für wissenschaftlichen Nachwuchs noch in der Mehrzahl an Männer vergeben.