ZusammenfassungIn dieser Übersicht wird die Klumpfußbehandlung unter besonderer Berücksichtigung der von Ponseti entwickelten konservativen Methode dargestellt. Im Kontext der verfügbaren Literatur werden die pathoanatomischen Grundlagen, die zu der Entwicklung der einfachen Korrekturhandgriffe führten, beschrieben. Die Auswirkungen der verschiedenen Ruhigstellungsmaterialien auf das Behandlungsergebnis werden ebenso beleuchtet wie die Probleme bei der Abduktionsschienentherapie. Weiterhin werden das Erkennen von Rezidiven und das von Ponseti entwickelte Konzept zur Rezidivbehandlung erörtert. Dass die Methode sich zum weltweiten Goldstandard entwickelt hat, belegen neben der globalen Verbreitung auch in Ländern mit geringem Einkommen Untersuchungen, die zeigen, dass sie auch bei nicht idiopathischen, vernachlässigten und voroperierten Klumpfüßen gute initiale Ergebnisse bewirkt. In verschiedenen Untersuchungen wurde auch mit instrumenteller Bewegungsanalyse gezeigt, dass konservativ behandelte Klumpfüße deutlich besser funktionieren, weil sie weniger arthrotische Veränderungen und Schmerzen zeigen als ausgedehnt operierte. Diese Informationen sind für den Behandler nicht nur nützlich bei der pränatalen Beratung hinsichtlich der besten verfügbaren Therapie, sondern helfen auch, die Compliance der Eltern bei der mehrjährigen Abduktionsschienenbehandlung hoch zu halten. Zu diesem Zweck wird auch der Vergleich zur konservativen physiotherapeutischen bzw. französischen Methode gezogen. Abschließend wird der Forschungsstand hinsichtlich der genetischen Ursachen der Klumpfußentwicklung beleuchtet.