Zusammenfassung
Hintergrund Die zunehmende Anwendung von Daumensattelgelenksprothesen bei
fortgeschrittener Rhizarthrose reflektiert den Erfolg der jüngsten
Prothesengenerationen durch ihre verbesserten funktionellen Ergebnisse und
geringeren Komplikationsraten. Eine präzise Ausrichtung der Prothesenpfanne
parallel zur proximalen Gelenkoberfläche des Trapeziums ist hierbei für die
Stabilität und Vermeidung von Luxationen essenziell. Dies stellt gerade für den
unerfahrenen „Beginner“ dieser Technik erfahrungsgemäß das größte Problem dar.
Trotz adäquater Positionierung des Führungsdrahtes können Fehlplatzierungen der
Pfanne auftreten, die eine intraoperativen Revision notwendig machen.
Material und Methoden Diese Studie untersucht die Abweichungen der
Pfannen- und Führungsdrahtpositionierung bei
Daumensattelgelenksprothesenimplantationen durch unerfahrene und erfahrene
Operateure mittels radiologischer Analyse an 65 Prothesen.
Ergebnisse Sowohl unerfahrene als auch erfahrene Operateure erreichten
eine präzise Führungsdrahtpositionierung mit mittleren Abweichungen von<2,2°.
Unerfahrene zeigten signifikant größere Pfannenabweichungen im dorsopalmaren und
lateralen Strahlengang (7,6±6,1° und 7,3±5,9°) im Vergleich zu erfahrenen
Operateuren (3,6±2,7° und 3,6±2,5°; p=0,012, p=0,017). Die Abweichung der Pfanne
zeigte bei unerfahrenen Operateuren eine jeweils entgegengesetzte
Richtungstendenz zum Führungsdraht (p<0,0038).
Schlussfolgerung Die Ergebnisse verdeutlichen die aktuellen
Herausforderungen bei der Pfannenpositionierung abhängig vom Erfahrungsgrad des
Chirurgen und hinterfragen die Zuverlässigkeit des aktuellen
Führungsdrahtsystems bei Prothesenimplantationen.