Das schwere akute respiratorische Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ist der Erreger der pandemischen Erkrankung COVID-19, für die nach mehr als einem Jahr erkennbar ist, dass nach einer überstandenen akuten Erkrankung andauernde Symptome existieren können. Als post-akutes COVID-19 werden das Anhalten klinischer Symptome und/oder das Auftreten langfristiger Komplikationen über 4 Wochen nach der akut symptomatischen Krankheitsphase hinaus definiert. Aussagen über die Prävalenz sind vorläufig und abhängig vom Betrachtungszeitraum und untersuchter Bevölkerungsgruppe. In der Allgemeinbevölkerung wird das Auftreten derzeit mit einem Anteil von 15-30% der Infizierten angegeben. Die angegebenen Symptome lassen sich einer Vielzahl von Organsystemen zuordnen und weisen, was Anzahl, Dauer und Schweregrad anbelangt, teilweise große, interindividuelle Unterschiede auf. Die Ursachen für die subakute und chronische Manifestation der Symptome sind noch ungeklärt und verschiedene Mechanismen, wie funktionelle Einschränkungen multipler Organsysteme durch Gewebeschädigung sowie eine postivirale Autoimmunität werden diskutiert. Cluster aus möglichen individuellen Risikofaktoren, wie Alter und Geschlecht, kombiniert mit den Symptomen in der Akutphase zeigen sich am vielversprechendsten, um die Entwicklung von post-akutem COVID-19 zu prognostizieren. Ziel des Scoping Reviews ist es, andauernde Symptome und mögliche Ursachen für post-akutes COVID-19 (”long-COVID“) zusammenzufassen und wesentliche Aspekte für ein post-akutes COVID-19-Management zur Wiedererlangung der körperlichen Leistungsfähigkeit evidenzbasiert einzuordnen.