ZusammenfassungBei den endgradigen Zerstörungen am oberen Sprunggelenk kommt heute den
operativen Verfahren der endoprothetischen Versorgung und der Versteifung die
entscheidende Rolle zu. Die 3 am meisten betroffenen Patientengruppen sind die
mit posttraumatischen, arthrotischen und rheumatischen Folgen. Es bestehen
fulminante Unterschiede in den pathophysiologischen Abläufen der
Gelenkaffektionen bei den primär degenerativen zu den
chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Letztere unterliegen besonderen
lokalen, regionalen und systemischen Veränderungen, die in Bezug auf die
Differentialindikation und das gesamte perioperative Management bekannt sein
müssen, um Patienten optimal zu versorgen und Komplikationen zu
vermeiden. Beim „Rheumatiker“ gesellt sich zu den
immunologisch-induzierten Ko-Morbiditäten noch eine sehr gezielte
Basismedikation dazu, die in ihren orthopädisch-unfallchirurgischen und
den orthopädisch-rheumatologischen Auswirkungen zu bedenken ist. Initial
stehen die gesamten Verfahren der konservativen Behandlung am Sprunggelenk und
im Verlauf – vor allem bei entzündlich induzierten
Synovialitiden – eine Spiegelung mit Schleimhautresektion und
anschließender Radiosynoviorthese zur Verfügung. Zuletzt gewinnt
die technisch anspruchsvolle endoprothetische Versorgung am oberen Sprunggelenk
seit geraumer Zeit wieder mehr an Bedeutung, vielfach wird von
fußchirurgischen Experten jedoch eine Fusion des tibio-talaren Gelenkes
bei entsprechender Destruktion bevorzugt. In Deutschland werden rund 2000
OSG-TEP-Implantationen p.a. mit den heute üblichen zementfrei
eingesetzten 3-Komponenten-Prothesen ausgeführt, die -besonders bei den
rheumatischen Erkrankungen- mittelfristig recht gute Ergebnisse aufweisen.
Sowohl die TEP-Versorgung als auch die Fusionseingriffe weisen spezifische Vor-
und Nachteile sowie Komplikationsmuster auf. Die Indikation zu den Verfahren ist
individuell zu stellen. Fußchirurgische und
orthopädisch-rheumatologische Spezialisten für die jeweiligen
Patientengruppen können den Fachgesellschaftsseiten entnommen
werden.