ZusammenfassungIn modernen Gesellschaften ist auch die Justiz aufgrund des hohen Stellenwertes publizistischer und digitaler Medien als Informations- und Meinungsbildungsquelle zunehmend auf mediale, öffentliche Kommunikation angewiesen – auch wenn sie anders als PolitikerInnen und Parteien meist nicht direkt um Wählerstimmen buhlen müssen: Denn nur indem Informationen über rechtliche Prozesse und Urteile transparent gemacht und vermittelt werden, kann für die Legitimation und Anerkennung der Gerichte und ihrer Entscheide in der Bevölkerung geworben werden. Zudem sind die Justiz und Gerichtsprozesse auch ohne eigenes Zutun bereits häufig im Fokus medialen Interesses, da sie Aufmerksamkeit erregende Merkmale, wie die Nachrichtenfaktoren Schaden, Konflikt und auch Emotionalisierung auf sich vereinen können. Inhaltsanalytische Studien zu den Inhalten von Justizkommunikation interessieren sich zum einen für die vermittelten Informationen über die Justiz, Gerichte und Prozesse. Zum anderen werden der Stellenwert und die Inhalte von strategischer Justizkommunikation – Litigation-PR – untersucht. Das vorliegende Kapitel stellt zentrale theoretische Perspektiven, methodische Herangehensweisen und Variablen inhaltsanalytischer Studien zur Justizkommunikation vor.