ZusammenfassungMinimalinvasive Resektionstechniken zur Behandlung verschiedener Pathologien des Pankreas sind potenziell vorteilhaft für die behandelten Patienten in Bezug auf Rekonvaleszenzzeit und
postoperative Morbidität, stellen jedoch eine besondere technische Herausforderung für den behandelnden Chirurgen dar. Der Einzug der robotischen Technik in die Viszeralchirurgie bietet eine
prinzipielle Möglichkeit zur weitreichenden Verbreitung minimalinvasiver Verfahren in der Pankreaschirurgie.Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklungsmöglichkeiten der robotischen Pankreaschirurgie in Deutschland zu überprüfen. Datengrundlage sind die Qualitätsberichte der Krankenhäuser der
Jahre 2015–2019 kombiniert mit einer selektiven Literaturrecherche.Die Anzahl der vorliegenden Qualitätsberichte reduzierte sich von 2015 bis 2019 von 1635 auf 1594. Im Median führten 96 Kliniken 11–20, 56 Kliniken 21–50 und 15 Kliniken mehr als 50
Pankreaskopfresektionen jährlich durch. Bei den Linksresektionen waren es 35 Kliniken mit 11–20, 14 Kliniken mit 21–50 und 2 Kliniken mit mehr als 50 Eingriffen. Unter Berücksichtigung aller
Kliniken, die 5 oder mehr Linksresektionen pro Jahr durchführen, wurden an nur 29 Kliniken minimalinvasive Verfahren eingesetzt. Der Anteil an laparoskopischen Linksresektionen über 50%
wurde an nur 7 Kliniken beschrieben.Nach Datenlage in der Literatur divergieren die Lernkurven für die robotische Pankreaslinks- und Pankreaskopfresektion. Während die Lernkurve für die robotische Pankreaslinksresektion nach
etwa 20 Eingriffen durchlaufen ist, hat die Lernkurve für die robotische Pankreaskopfresektion mehrere Plateaus, die etwa nach 30, 100 und 250 Eingriffen erreicht werden.Aufgrund der dezentralen Struktur der Pankreaschirurgie in Deutschland scheint ein flächendeckendes Angebot robotischer Verfahren aktuell in weiter Ferne. Insbesondere die Etablierung der
robotischen Pankreaskopfresektion wird zunächst Zentren mit entsprechend hoher Fallzahl vorbehalten bleiben.