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Zusammenfassung im rahmen des Freud'schen Verständnisses der abwehr wird untersucht, ob rationalisierung und intellektualisierung als abwehrmechanismen anzusehen sind. es wird die ansicht vertreten, dass sich beide auf den Umgang mit ersatzbildungen beziehen, die aus anderen abwehrmechanismen resultieren. rationalisierung benennt den gebrauch von ersatzbildungen als Handlungsbegründun-gen. Vermittelt über den einsatz unterschiedlicher abwehrmechanismen erscheinen und verbergen sich in diesen bildungen die ursprünglichen Motive in ich-syntonen und gesellschaftlich approbierten ersatzmotiven im bewusstsein. intellektualisieren bezieht sich auf den Umgang mit ersatzbildungen, die auf einem hohen abstraktionsniveau liegen. Diese ersatzbildungen sind das Produkt eines Prozesses, in dem triebwünsche von den sie begleitenden gefühlen isoliert und mittels weiterer abwehrmechanismen in bewusstseinskonforme Vorstellungen transferiert werden, in denen sich das ersetzte ebenfalls verschlüsselt darstellt. Considerations about rationalization and intellectualizationAbstract Within the framework of Freud's defence concept the question is examined whether rationalization and intellectualization should be regarded as separate mechanisms of defence. It is argued that both of them represent a specific handling of substitutive formations produced by other mechanisms of defence. rationalization refers to the usage of substitutive formations as the reason for action. in the guise of these ego-syntonic and socially approved substitutive motives the original motives are hidden and appear encrypted in consciousness. intellectualization names the handling of the outcome of a process in which instinctual wishes are Forum Psychoanal (2012) 28:51-66 isolated from their accompanying feelings and by virtue of further mechanisms of defence, these wishes are transferred in highly abstract substitutive formations where they also represent themselves in a mystified manner. Auffassungen der RationalisierungUnter rationalisierung und intellektualisierung werden üblicherweise Operationen verstanden, denen in innerpsychischen abwehrprozessen eine Funktion zugeschrieben wird. Um welche Funktion es sich dabei handelt, ist jedoch strittig geblieben. Dieser Frage will ich im Folgenden nachgehen. beginnend mit der rationalisierung werde ich zunächst die auffassungen beider und ihre Funktionszuschreibungen aufsummieren. Da vor allem diskutiert wird, ob beide als eigenständige abwehrmechanismen aufzufassen sind, werde ich dies an Freuds Verständnis der abwehr prüfen. ich werde Freuds ansicht in einem kurzen exkurs einfügen und danach zeigen, dass weder rationalisierung noch intellektualisierung als abwehrmechanismen anzusehen sind, sondern dass beide dazu verhelfen, eine abwehr beizubehalten.Der begriff der rationalisierung, der in Freuds (1929, S. 554) Urteil die Psychoanalyse um "einen wichtigen begriff und einen unentbehrlichen terminus bereichert[e]", wurde Freud (1929) zufolge von Jones (1908) eingeführt. Jones (1908, S. 166) definierte diesen begriff a...
Zusammenfassung im rahmen des Freud'schen Verständnisses der abwehr wird untersucht, ob rationalisierung und intellektualisierung als abwehrmechanismen anzusehen sind. es wird die ansicht vertreten, dass sich beide auf den Umgang mit ersatzbildungen beziehen, die aus anderen abwehrmechanismen resultieren. rationalisierung benennt den gebrauch von ersatzbildungen als Handlungsbegründun-gen. Vermittelt über den einsatz unterschiedlicher abwehrmechanismen erscheinen und verbergen sich in diesen bildungen die ursprünglichen Motive in ich-syntonen und gesellschaftlich approbierten ersatzmotiven im bewusstsein. intellektualisieren bezieht sich auf den Umgang mit ersatzbildungen, die auf einem hohen abstraktionsniveau liegen. Diese ersatzbildungen sind das Produkt eines Prozesses, in dem triebwünsche von den sie begleitenden gefühlen isoliert und mittels weiterer abwehrmechanismen in bewusstseinskonforme Vorstellungen transferiert werden, in denen sich das ersetzte ebenfalls verschlüsselt darstellt. Considerations about rationalization and intellectualizationAbstract Within the framework of Freud's defence concept the question is examined whether rationalization and intellectualization should be regarded as separate mechanisms of defence. It is argued that both of them represent a specific handling of substitutive formations produced by other mechanisms of defence. rationalization refers to the usage of substitutive formations as the reason for action. in the guise of these ego-syntonic and socially approved substitutive motives the original motives are hidden and appear encrypted in consciousness. intellectualization names the handling of the outcome of a process in which instinctual wishes are Forum Psychoanal (2012) 28:51-66 isolated from their accompanying feelings and by virtue of further mechanisms of defence, these wishes are transferred in highly abstract substitutive formations where they also represent themselves in a mystified manner. Auffassungen der RationalisierungUnter rationalisierung und intellektualisierung werden üblicherweise Operationen verstanden, denen in innerpsychischen abwehrprozessen eine Funktion zugeschrieben wird. Um welche Funktion es sich dabei handelt, ist jedoch strittig geblieben. Dieser Frage will ich im Folgenden nachgehen. beginnend mit der rationalisierung werde ich zunächst die auffassungen beider und ihre Funktionszuschreibungen aufsummieren. Da vor allem diskutiert wird, ob beide als eigenständige abwehrmechanismen aufzufassen sind, werde ich dies an Freuds Verständnis der abwehr prüfen. ich werde Freuds ansicht in einem kurzen exkurs einfügen und danach zeigen, dass weder rationalisierung noch intellektualisierung als abwehrmechanismen anzusehen sind, sondern dass beide dazu verhelfen, eine abwehr beizubehalten.Der begriff der rationalisierung, der in Freuds (1929, S. 554) Urteil die Psychoanalyse um "einen wichtigen begriff und einen unentbehrlichen terminus bereichert[e]", wurde Freud (1929) zufolge von Jones (1908) eingeführt. Jones (1908, S. 166) definierte diesen begriff a...
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