Nirgends im menschlichen KSrper sind lebenswichtige 0rgane so gut gegen anl]ere Gewalteinwirkungen gesehfitzt, wie im Mediastinum. Die Wirbels/~ule, das Brustbein und die Gesamtheit des federnden kn6chernen Brustkorbes, unterstiitzt dutch die Luftpolster der Lungen, fangen Erschiitternngen sogar besser ab als der Seh/idel. Kontusionen ohne wesentliche Verformung des Brustkorbes verursaehen deshalb selten ldinische Erscheinungen yon seiten des Mediastinums. GewShnlich kommen erst bruta]e stumpfe Gewalten, die meist aueh zu Frakturen des kn6ehernen Brustkorbes in grol~er Ausdehnung fiihren, an den Organen des Mediastinums zur Auswirkung, wahrend es bei den offenen Verletzungen des Thorax iiberwiegend Geschosse und Splitter oder aber grol3e Stichinstrumente sind, die das Mittelfell erreiehen. Bagatellverletzungen finden sieh deshalb am Mediastinnm seltener als am lateralen Thorax. Aber auch die Empfindlichkeit der lebenswichtigen Mittelfellorgane gegeniiber Gewalteinwirkungen, sowie die hs Mitbeteiligung der Pleura und Lnngen am gleiehen Trauma erkl/~ren neben dem meist groben Verletzungsmechanismus die hohe Mortalitiit der Verletznngen des Mittelfellraumes. Dnreh das Ansteigen der Brustkorbverletzungen, insbesondere der schweren Thoraxkontusionen infolge Verkehrsun/(illen, im Krankengut der Frankfurter Klinik innerhalb 25 Jahren um mehr als das Vierfaehe, werden die Verletznngen des Mediastinnms heute hgu/iger gesehen. So fand URBAe]t am Wiener Institut fiir geriehtliehe Medizin bei 1000 Brustkorbquetsehungen der Jahre 1879--1913 Herzverletzungen in 18,5 %, HALLERZ~AZ~Z~ (Institut fiir geriehtliehe Medizin Berlin) unter 467 stumpfen Brustverletzungen der Jahre 1931--1934 in 26,5% und wir bei 655 Thoraxkontusionen, die in den Jahren 1946--1955 im Frankfurter Institut fiir geriehtliche Medizin eingeliefert wurden, in 29% der FMlel,Eine entsprechende Zunahme ist aueh bei den Trachea-und Bronchusfrakturen festzustellen. So stammen 18 der 30 Sektionsfalle der Tabelle 1 mit solchen Verletzungen allein aus den letzten 3 der 10 Beobaehtungsjahre, und aueh die 3 eigenen klinischen Falle kamen erst in den letzten 3 Jahren zur Aufnahme.