ZusammenfassungAls "Deprescribing" wird der systematische Prozess der Identifikation, der Dosisreduktion und des Absetzens individuell ineffektiver und/oder potenziell schädigender Arzneimittel bezeichnet. Die hier vorgenommene Analyse befasst sich mit diesem Begriff im Rahmen der Anwendungsempfehlungen von Systemmedikationen innerhalb aktueller dermatologischer Leitlinien unter Betrachtung verschiedener Gesichtspunkte. Untersucht wurden 16 Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Bei der Auswertung fiel auf, dass bei vielen Leitlinien keine oder keine vollständigen Hinweise für das Deprescribing der erwähnten Systemtherapien gegeben wurden. Daher wird empfohlen, im Rahmen der Leitlinienerstellung oder -aktualisierung standardisiert Hinweise zum Absetzen oder der Dosisanpassung für die vorgeschlagenen Systemtherapien zu integrieren.