Die Umweltverträglichkeit von Verfahren und Produkten ist ein zunehmend wichtiger Faktor in der chemischen Industrie. Während Umweltbelange schon lange diskutiert werden, führte die BASF bereits vor über zehn Jahren ein Messsystem für die Umweltverträglichkeit ein, das sowohl çkonomische als auch çkologische Aspekte beinhaltet. [1a] Erfasst werden unter anderem Energie, Materialien, Emissionen, Toxizität, Risiken und sogar der Landverbrauch. [2][3][4][5] Eine solche Einzelprozessanalyse ist sowohl kosten-als auch zeitintensiv, gibt aber extrem genaue Informationen. Ein alternatives Messsystem, das etwa zur selben Zeit entwickelt wurde, ist der Umwelt-oder E-Faktor. Dieser bezieht sich nur auf den organischen Abfall von chemischen Verfahren und zeigt somit deren "Grünheit" an. [6] Seither wurden ähnliche Faktoren aufgestellt, unter anderem die effektive Stoffbilanz (effective mass yield, EMY), [7] die auch die Ausgangsstoffe und die Investition in deren Herstellung miteinbezieht. Auch der Energieverbrauch und die Wassernutzung tragen zum Gesamtbild bei.Für den pharmazeutischen Bereich wurden unlängst als Messsystem der Wahl eine stoffbasierte Analyse wie die PMI (process mass intensity) vorgeschlagen, [8] die sich nicht nur, wie der E-Faktor, auf den Abfall bezieht. [9] Die PMI kann auch alternativ für die in der Regel stark kosten-und zeitaufwändige vollständige Lebensdauer-Analyse (LCA) [10,11] verwendet werden. In der PMI enthalten sind neben den Aufwendungen des Prozesses selbst auch die nicht unbeträchtlichen Voraufwendungen (up-front). Die zügige Berechnung des PMI-Werts ist ein wichtiger Schritt in Richtung Routineevaluierung von Umweltaspekten. Allerdings zeigen auch diese Rechnungen, wie stark organische Lçsungsmittel und Wasser die Stoffbilanz eines Verfahrens beeinflussen. Organische Lçsungsmittel machen, ob sie nun up-front oder back-end als Abfallprodukte erfasst werden, auch in der PMI-Berechnung ungefähr 85 % des organischen Abfalls aus. [12] In Konsequenz ist es daher durchaus vernünftig, den E-Faktor weiterhin zur Ermittlung der çkonomischen und çkologi-Die übergangsmetallkatalysierte Bildung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-oder Kohlenstoff-Heteroatom-Bindungen gehçrt zu den am intensivsten genutzten Reaktionen in der universitären und industriellen Chemie. So bedeutend solche Kreuzkupplungen für die Synthese sind, so hoch ist auch ihr Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit. Ein Instrument, um die Menge an Lçsungsmittelabfall zu messen, ist der E-Faktor. Ursächlich für einen hohen E-Faktor bei der Produktion von Pharmazeutika und Feinchemikalien sind vor allem die verwendeten organischen Lçsungsmittel. Eine Alternative zu organischen Lçsungsmitteln bei Kreuzkupplungen bietet die Katalyse mit Micellen. Bei diesem Verfahren katalysieren neuartige Nanopartikel aus Designer-Tensiden die Reaktion, die in wässriger Umgebung und zumeist bei Raumtemperatur abläuft. Da ohne organisches Lçsungsmittel auch kein organischer Abfall produziert wird, reduziert sich der E-Faktor drastisch.