ZusammenfassungIn diesem medienlinguistischen Beitrag untersuchen wir Adressierungen von (›Heim‹-)Tieren in ›Tierbriefen‹ und verschiedenen Social Media-Formaten und zeigen, inwiefern diese Texte Ausdruck eines emotionalen Kapitals in Bezug auf mediale humanimalische Emotionsgemeinschaften und Identitätskonstruktionen sind. Aus der Perspektive einer Tierlinguistik, die im Anschluss an die Human-Animal Studies Tiere in theoretischer Hinsicht prinzipiell als gleichwertige soziale Akteur*innen versteht, werden medialisierte Tiere als Quasi-Subjekte/-Objekte konzeptualisiert, die in der sozialen Online-Interaktion unterschiedliche kommunikative Rollen einnehmen. Damit gehen verschiedene Formen des menschlichen tiergerichteten Kommunizierens einher, die als kommunikative Praktiken beschreibbar sind.