Der Umgang mit dem N. facialis ist bei der Operation eines Parotiskarzinoms wichtig für die Langzeitlebensqualität des Patienten. In etwa 2 Drittel der Fälle ist der N. facialis nicht vom Tumor befallen. In diesen Fällen sind neben vollständiger Tumorentfernung die Identifizierung und der Erhalt des Nervs für eine erfolgreiche Operation wesentlich. Ist der Nerv vom Tumor infiltriert, muss der betroffene Teil des Nervs im Rahmen einer radikalen Parotidektomie reseziert werden. Die primäre Nervenrekonstruktion, sofern möglich, führt zu den besten funktionellen und kosmetischen Langzeitergebnissen. Das individuell optimale Therapiekonzept basiert zum einen auf der klinischen Prüfung der Gesichtsbeweglichkeit, zum anderen auf der präoperativen Bildgebung, um die Lagebeziehung zwischen Tumor und Nerv zu verstehen, und schließlich auf einer elektrophysiologischen Untersuchung zur Funktion des Nervs. Intraoperativ hilft ein standardisiertes Vorgehen, um den Nerv zu identifizieren und zu erhalten. Wenn eine radikale Parotidektomie indiziert ist, kann bereits die präoperative Diagnostik helfen, neben der einzeitigen Rekonstruktion auch die adjuvante postoperative Therapie zu planen. Das Ziel der Rehabilitation ist die Wiederherstellung von Tonus, Symmetrie und Bewegung des gelähmten Gesichts. Die Wiederherstellung des Augenschlusses hat hohe Priorität. Bei der chirurgischen Therapie von Gesichtslähmungen gab es in den letzten Jahren viele Verbesserungen. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die jüngsten Fortschritte in der Diagnostik, den Operationstechniken und weiteren Möglichkeiten zur Protektion des gesunden N. facialis. Anderseits wird die Rehabilitation des tumorinfiltrierten N. facialis im Kontext der Behandlung von Speicheldrüsenmalignomen beschrieben.