Die Natur nutzt die Selbstorganisation weicher Materialien auf vielfache Weise, um Zellmembranen, Biopolymerfasern oder Viren aufzubauen. Auch der Mensch ist seit kurzem in der Lage, Materialien im Nanomaßstab zu entwickeln, entweder durch Steuerung auf atomarer oder molekularer Ebene (Top‐Down) oder durch Selbstorganisation (Bottom‐Up). Die Selbstorganisation weicher Materialien kann genutzt werden, um vielfältige Nanostrukturen für die verschiedensten Anwendungen herzustellen. Die Vielfalt der Strukturen erklärt sich aus den schwachen Ordnungen, die wiederum auf nichtkovalenten Wechselwirkungen beruhen. Damit kommt der thermischen Energie eine besondere Bedeutung zu, da sie Übergänge zwischen Phasen mit unterschiedlichen Ordnungen ermöglicht. Die Stärken der Selbstorganisation lassen sich für die Herstellung von Nanopartikeln und ‐strukturen, der Entwicklung von Nanomotoren, der Nutzung der Biomineralisation bis hin zur Entwicklung funktionalisierter Übertragungsvektoren nutzen.