Zusammenfassung Aus der Psychotherapieforschung ist bekannt, dass die Person der Therapeutin einen erheblichen Wirkfaktor für den Therapieerfolg darstellt. Die Ausbildung zur Psychotherapeutin wurde jedoch bislang kaum wissenschaftlich untersucht, so dass kein gesichertes Wissen darüber vorliegt, wie Ausbildungsteilnehmerinnen zu guten Therapeutinnen werden. Im Rahmen einer von der Universität Kassel seit April 2011 deutschlandweit durchgeführten Studie soll diese Frage näher exploriert werden. Die Datenerhebung endet im April 2015, steht also kurz vor dem Abschluss der T2-Messungen. In diesem Beitrag wird der empirische Zugang zur Untersuchung der Kompetenzentwicklung während der psychotherapeutischen Ausbildung vorgestellt: Im Rahmen einer Veränderungsmessung (prä-post) soll die Entwicklung von psychotherapeutischen Kompetenzen nachgezeichnet werden, die nach dem heutigen Stand der Psychotherapieforschung zum Therapieerfolg beitragen. Dazu werden psychotherapeutische Ausbildungsteilnehmerinnen der in Deutschland sozialrechtlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, analytische Psychotherapie) miteinander verglichen. Darüber hinaus werden die erhobenen Kompetenzen der Studienteilnehmerinnen mit dem Therapieerfolg in Verbindung gebracht, um genauer bestimmen zu können, welche Kompetenzen in besonderem Maße von klinischer Relevanz sind. Ziel der Studie ist es einen Beitrag zu der Frage nach den Kernkompetenzen von Psychotherapeutinnen zu leisten und zudem zu dokumentieren, ob sich relevante Kompetenzen im Rahmen der psychotherapeutischen Ausbildung in die gewünschte Richtung verändern. Auf dieser Grundlage soll die Studie zu einer Verbesserung der psychotherapeutischen Ausbildung beitragen und somit zu einer Qualitätssicherung der psychotherapeutischen Dienstleistung.Schlüsselwörter Therapieausbildungsforschung · Therapeutische Kompetenzen · Behandlungserfolg · Kompetenzentwicklung · Methodenentwicklung Abstract From psychotherapy research we know that the person of the therapist is a significant factor in determining therapeutic outcome. To this day, however, psychotherapy training has hardly been subjected to scientific inquiry. We therefore know very little about how trainees subsequently become good practitioners. In April 2011, the University of Kassel initiated a nationwide study in order to explore this question further. In the following text, we shall introduce our empirical approach to studying competence development during psychotherapy training: in a pre-post design, we aim to measure the development of those competencies which the literature considers to be relevant for therapeutic outcome. We do that by assessing and comparing trainees from all three therapeutic orientations which are approved according to the German legislation: CBT, psychodynamic therapy Diese Arbeit ist Teil des Leitthemas "Psychotherapieforschung".H. Möller ()