ZusammenfassungKörperliche Inaktivität ist ein unabhängiger Risikofaktor
für erhöhte kardiovaskuläre Mortalität,
begünstigt das Entstehen diverser Krebserkrankungen und gilt auch als
Risikofaktor für die Entwicklung von chronischen Schmerzen.
Langanhaltende körperliche Inaktivität führt zu einem
Abbau der Kraft und der (Rücken-)Muskulatur. Schwache
Rückenmuskulatur ist aber nur ein Faktor, der zur Entstehung von
lumbalen Rückenschmerzen (Low Back Pain, LBP) beitragen kann, da viele
biopsychosoziale Faktoren dabei eine Rolle spielen.Regelmäßiges Training und körperliche Aktivität
reduzieren zwar das Risiko, einschränkenden LBP zu erfahren, aber ein
Therapieerfolg wird bei LBP nicht vorrangig durch eine Verbesserung physischer
Faktoren erreicht. Vielmehr spielen andere Einflussfaktoren, wie ein reduziertes
Angstvermeidungsverhalten und bessere schmerzbezogene Selbstwirksamkeit, ebenso
eine wichtige Rolle im Genesungsprozess.Das Ziel dieses Artikels ist es, den Zusammenhang von körperlicher
(In-)Aktivität und Rückenschmerzen darzustellen und die Risiken
eines eindimensionalen, biomedizinischen Verständnisses,
unabhängig von der Profession, zu diskutieren.