ZusammenfassungDie Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen stellt ein wichtiges
Segment der HNO-Heilkunde dar. Von der Vielzahl von
Speicheldrüsenerkrankungen sieht der einzelne HNO-Arzt allerdings
möglicherweise nur wenige Fälle pro Jahr und chirurgische oder
endoskopisch minimal-invasive Therapiekonzepte spielen eine wichtige Rolle.
Daher kann der Erkenntnisgewinn nicht nur von prospektiven klinischen Studien
getragen werden, sondern heute im Wesentlichen durch Meta-Analysen und
potentiell auch von Registerdaten. Während eine Vielzahl guter
Indikatoren vorhanden ist, um die Funktion der erkrankten Speicheldrüse
und deren Besserung unter Therapie zu messen, sind Patient-reported outcome
measures (PROMs) bislang nicht ausreichend entwickelt worden. Es ist zu
fordern, dass diese Indikatoren auch konsequent in klinischen Studien eingesetzt
werden. Perspektivisch könnten dieselben Indikatoren auch für
Qualitätskontrollen in der ambulanten und stationären Routine
angewandt werden. Die Rahmenbedingungen für einen qualitativ
hochwertigen Wissenserwerb sind durch die HNO-Facharzt-Ausbildung, die
Verpflichtung der Weiterbildung und durch zertifizierte
Speicheldrüsen-Kurse prinzipiell sehr gut, die Vorgaben für
spezifische Qualitätsstandards für die Behandlung von Patienten
sind jedoch wenig ausgearbeitet. In Abgrenzung zu anderen Fachgebieten, die sich
mit Speicheldrüsenerkrankungen beschäftigen, sollte die
HNO-Heilkunde Standards mit hoher Qualitätsforderung für die
Behandlung von Patienten mit Speicheldrüsenerkrankungen entwickeln.