<b><i>Ziel:</i></b> Diese Arbeit gibt einen Überblick über bisherige wissenschaftliche Empfehlungen zur Implementierung der blended therapy, d.h. der Kombination von Therapien in Präsenz und via digitaler Medien. Die Empfehlungen umfassen die Themen: (1) wahrgenommene Barrieren von Psychotherapeut*innen, (2) Format der blended therapy und (3) Indikationen für Patient*innen. In diesem Rahmen werden Faktoren aufgezeigt, die Akteur*innen im Gesundheitssystem als Orientierung dienen können, welche Determinanten bei der Implementierung in die Routineversorgung zu berücksichtigen sind. <b><i>Methodik:</i></b> Die systematische Suche erfolgte in den Datenbanken PsycArticles, PsycInfo, PSYNDEX und PubMed. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Die Publikationen umfassen vier quantitative, neun qualitative sowie drei Mixed-Methods-Studien. Die bisherigen Arbeiten kommen zu dem Ergebnis, dass Psychotherapeut*innen frühzeitig in den Implementierungsprozess einbezogen und langfristige supportive Maßnahmen für die Umstrukturierung der bisherigen Arbeitsroutine geschaffen werden sollten. Das Format der blended therapy sollte nicht standardisiert angewandt, sondern vielmehr individuell an die Patient*innen angepasst werden. Hinsichtlich möglicher Indikationen werden verschiedene Einflussfaktoren der Patient*innen diskutiert, die bisher jedoch nur unzureichend untersucht wurden. <b><i>Diskussion:</i></b> Bisherige Studien weisen größtenteils homogene Charakteristika und Ergebnisse auf. Forschungslücken bestehen hinsichtlich der Frage, inwieweit sich die Ergebnisse auf andere Therapieschulen, Berufsgruppen und Störungsbilder übertragen lassen. <b><i>Schlussfolgerung:</i></b> Das Review veranschaulicht, dass es wichtiger Vorarbeit hinsichtlich der Anwendungsunterstützung für Psychotherapeut*innen sowie weiterer Forschungsaktivität bedarf, um die Implementierung von blended therapy im Sinne einer möglichen Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung voranzutreiben.