ZusammenfassungKombinierte koronare und sagittale Dysbalancen erfordern teils sehr aufwändige operative Lösungen mittels kombinierter Osteotomieformen und Zugängen unterschiedlicher Invasivität, oftmals einhergehend mit einer hohen Begleitmorbidität. Wir zeigen den Fall einer kombinierten koronaren und sagittalen Dysbalance einer bereits voroperierten 67-jährigen Patientin mit einer schweren translationalen Gefügestörung in Höhe LWK1/2, welche vor allem für die koronare Dysbalance verantwortlich war und die operative Hauptherausforderung darstellte. Gelöst wurde diese kombinierte Dysbalance mit translationaler Gefügestörung mittels einer mehrzeitigen dorso-ventralen Korrektur. In erster operativer Sitzung erfolgte ein ALIF-Interponat LWK 4-SWK 1 und eine asymmetrische Osteotomie LWK 1/2. Danach wurde eine dorsale Implantatentfernung und Neuinstrumentierung von BWK 3 – S2-Ala-Ilium sowie Laminektomie LWK 1 durchgeführt. In der abschließenden Sitzung wurden eine Pedikelsubtraktion sowie eine manuelle Translation und Lordosierung in Höhe LWK 1/2 durchgeführt. Hierbei gelang die Korrektur mit Hilfe eines joystickartigen Systems mit einem Konstrukt aus Doppelkopfschrauben, zu Henkeln gebogenen Stäben und Stabfasszangen.Die vorgestellte Technik kann zur Korrektur ausgeprägter koronarer Fehlstellungen in Betracht gezogen werden.