Die Lysimeter wurden mit 10 Prüfmaterialien mit problematischem Umweltverhalten sowie mit Quarzsand als Blindvariante befüllt (s. Kap. 2.3). Die Materialien fallen regelmäßig in größeren Mengen an bzw. sind bereits in größeren Mengen angefallen. Im Folgenden werden die Materialien kurz beschrieben und Angaben zu ihrer Herkunft gemacht. Zu einem Teil der Materialien sind weitere allgemeine Informationen in Kap. 4.6 bei der Bewertung ihres Umweltverhaltens zu finden.
BankettschälgutAls Bankett bezeichnet man einen ein bis mehrere Meter breiten Streifen entlang der Straßen.
Meist bestehen dieBanketten aus Bodenmaterial und sind begrünt. In regelmäßigen Abständen u.a. in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen muss das Bankett abgeschält werden, da es im Laufe der Zeit aufwächst und die Straßenentwässerung behindert. Das Abschälen geschieht mit speziellen Maschinen, meist alle 5-10 Jahre (vgl. Abb. 5), wobei Bankettschälgut anfällt. Die Menge und die Schadstoffbelastung des Materials ist stark von Nutzungsart undumfang der zugehörigen Straßen abhängig. So können Banketten von wenig frequentierten Landstraßen, auf denen Kohletransporte stattfinden, beispielsweise erheblich stärker belastet sein als vielbefahrene Autobahnabschnitte (mdl. Mitt. Herr PIGORSCH, BaSt, 17.4.2002). Auf Autobahnen sind Ausfahrten aufgrund des erhöhten Brems-und Reifenabriebs stärker belastet. Für die Versuche wurden daher zwei unterschiedliche Schälgüter ausgewählt und beprobt, die Probenahme erfolgte jeweils am 17.4.2002: Bei Schälarbeiten an der L598 von Rheine in Richtung Püsselbühren wurde etwa 50 m vor der Bushaltestelle Rehdiek Schälgut beprobt (Abb. 5). Es wurden ca. 180 l des maschinell geschälten Materials mit Schaufeln vom LKW entnommen. Auf der A30 wurden laufende Schälarbeiten an der Mittelleitplanke zwischen den Abfahrten Bünde (Nr. 27) und Hiddenhausen (Nr. 28) Richtung Ost, Straßenkilometer etwa 113-114, genutzt. Da der abgeschälte Bereich hinter einem Bordstein liegt, besteht kein direkter Zufluss von Oberflächenwasser. Das maschinell geschälte Material wurde auf LKW geladen und auf der Deponie Kirchlenglern der Firma "Bauschutt Recycling Vogt" abgekippt. Hier wurden 180 l entnommen.