Lçsungen von Siliciumnanokristallen (SiNCs) werden z. B. wegen ihrer einstellbaren Photolumineszenz, Biokompatibilitätund der Verfügbarkeit von Si in zahlreichen Anwendungen eingesetzt. In dissipativen supramolekularen Materialien wird die Selbstassemblierung von Molekülen oder Nanopartikeln durch ein chemisches Reaktionsnetzwerk angetrieben, das irreversibel Brennstoff verbraucht. Die Eigenschaften der entstehenden Strukturen werden durch die Kinetik des zugrunde liegenden chemischen Reaktionsnetzwerkes gesteuert. Hier wird die dissipative Selbstassemblierung von photolumineszierenden SiNCs demonstriert, die von einem chemischen Brennstoff angetrieben werden. Eine chemische Reaktion setzt die Selbstassemblierung der wasserlçslichen SiNCs in Gang. Allerdings sind die Strukturen transient, und wenn dem chemischen Reaktionsnetzwerk der Brennstoff ausgeht, deassemblieren sich die SiNCs.D ie Lebensdauer der Strukturen ist durchd ie zugegebene Brennstoffmenge steuerbar.D ie Plattform kann fürd ie gesteuerte,v erzçgerte Aufnahme der Nanokristalle durchS äugetierzellen genutzt werden.Siliciumnanokristalle (SiNCs) haben wegen ihrer einzigartigen Eigenschaften, [1] zu denen die grçßenabhängige Photolumineszenz, [2] geringe Toxizität, [3] und Biokompatibilität gehçren, [4,5] große Aufmerksamkeit erregt. Darüber hinaus begünstigt die Häufigkeit von Silicium Anwendungen in Sensoren, [6] LEDs, [7] Solarzellen [8] und biologischer Bildge-bung. [9,10] Die Oberflächenchemie von SiNCs spielt bei diesen Anwendungen eine entscheidende Rolle,d as ie die natürlichen Eigenschaften des Nanokristalls verändern kann. [11] So kçnnen Eigenschaften wie Zytotoxizität, [12] Photolumineszenz-Emissionsquantenausbeute [13] oder Emissionswellenlänge [14] durch Funktionalisierung der Oberfläche der SiNCs eingestellt werden. Strategien zur Veränderung der Oberflächenchemie der SiNCs beruhen auf der Bildung stabiler, kovalenter Bindungen. Die statische Natur dieser Bindungen ermçglicht keine dynamischen Materialeigenschaften, die sich weiterentwickeln oder sich an Umweltveränderungen anpassen.Im Unterschied dazu sind dissipative supramolekulare Materialien intrinsisch dynamisch, und ihre Funktion kann über Raum und Zeit gesteuert werden. [15] Bei diesen Materialien ist die Selbstassemblierung von Molekülen an (photo)chemische Reaktionsnetzwerke gekoppelt. In diesen chemischen Reaktionsnetzwerken aktiviert eine Aktivierungsreaktion eine Vorstufe,w as deren Selbstassemblierung ermçglicht. Die Reaktion kann nur auf Kosten einer Energiequelle,t ypischerweise eines Photons oder eines chemischen Brennstoffes,e rfolgen und ist irreversibel. Das heißt, die Aktivierungsreaktion "verbrennt" eine Energiequelle,u m eine Vorstufe fürd ie Selbstassemblierung zu aktivieren. Das aktivierte Produkt kann sich dann selbst zu einem supramolekularen Material assemblieren. Das Produkt ist jedoch metastabil und wird spontan unter Rückbildung der Vorstufe deaktiviert.