Excimere und Exciplexe sind definiert als Aggregate von Atomen oder Molekülen A/A′, in denen es nur in angeregten Zuständen [A2]* und [AA′]* zu interatomaren/‐molekularen Bindungen kommt. Ihre Bildung wurde weithin bekannt durch ihre Bedeutung in Gasphasen‐Lasertechnologien. Jüngste Untersuchungen in der Goldchemie haben der Excimer‐ und Exciplex‐Chemie ein neues Gebiet eröffnet, das hauptsächlich durch die Aggregation von Gold(I)‐Verbindungen (AuI(5d10)) über aurophile Kontakte bedingt wird. In den zugehörigen Excimeren entstehen Au–Au‐Bindungen mit Bindungsenergien und ‐abständen, die denen im Grundzustand von Au0(5d106s1)‐ und AuII(5d9)‐Verbindungen entsprechen. Der aktuelle Kenntnisstand über Excimere und Exciplexe in der Goldchemie wird hier vorgestellt, vorwiegend an einfachen Beispielen wie der Assoziation von [Au(CN)2]−‐Anionen in Festkörpern und in Lösung. Die Excimer‐Bildung führt zu einem breiten Spektrum an photophysikalischen Effekten, deren Relaxationsdynamik in einigen Fällen kürzlich aufgeklärt wurde. Excimere sind aktuell auch von großer Bedeutung auf dem Gebiet der “photoredox binuclear gold catalysis”.