Dank gilt Georg Witte für sein Vertrauen, kritisches Fragen, und gute Laune Meinen Eltern Kurt und Bożena für ihre Güte, Großzügigkeit und die Freiheit, die sie mir ließen Meinem Vater für die unschätzbar wertvolle redaktionelle Hilfe vor der Abgabe Meinem Mann Maximilian für das Schaffen einer humorvoll-harmonischen Welt außerhalb dieser Arbeit Elisa Leroy, Thomas Erthel, und Clemens Günther für stets produktives Mitdenken Markus Krumm für Foucault und seine Freundschaft Christina Färber und Therese Hoy für ihre Kameradschaft Ruth Signer für ihr Lektorat und Annett Kamke für das Korrekturlesen Der Stabi-Gang für lustige Pausen Dem Doktorandenkolloquium für die dort praktizierte Ehrlichkeit Meinen Studierenden für ihr Engagement Dirk Linowski für seine Hilfe bei der Stipendiumsbewerbung Michael Gamper, Alfrun Kliems, Kathrin Busch und Leonie Achtnich für ihren Zuspruch und ihr Interesse an dieser Arbeit. Einleitung Liest man ein Buch wie Georges Perecs Un homme qui dort (1967), dessen Erzähler -ein junger Student -davon berichtet, nicht zu seiner Abschlussprüfung zu gehen, dann wirft das Fragen auf. Obwohl die Hauptfigur ohne Unterlass wiederholt, dass sie nichts tut, liegt die Sache nicht so eindeutig, wie man meinen möchte. Denn ist nicht schon der Bericht über eine solche Nicht-Begebenheit von einer bezeichnenden Ambiguität geprägt? Plus tard, le jour de ton examen arrive et tu ne te lèves pas. Ce n'est pas un geste prémédité, ce n'est pas un geste, d'ailleurs, mais une absence de geste, un geste que tu ne fais pas, des gestes que tu évites de faire. […] Ton réveil sonne, tu ne bouges absolument pas, tu restes dans ton lit, tu refermes les yeux. 1 ---Später kommt der Tag deiner Prüfung, und du stehst nicht auf. Es ist kein vorbedachtes Handeln, es ist übrigens gar kein Handeln, sondern ein Nichthandeln, ein Handeln, das du unterlässt, das du vermeidest. […] Dein Wecker läutet, du rührst dich überhaupt nicht, du bleibst im Bett liegen, du machst die Augen wieder zu. 2 Die Bewegungslosigkeit, das Liegen, das Schließen der Augen, all das mag tatsächlich wie Nichthandeln anmuten. Doch es regen sich gleichzeitig Zweifel. Denn spricht der Erzähler nicht jemanden an, indem er wiederholt »tu« sagt? Selbst wenn er mit sich selbst spricht, ist nicht auch so ein Sprechen eine Handlung? Nicht zuletzt gibt der Begriff »geste« Rätsel auf: wird hier die Anwesenheit einer Handlung verneint, oder die Lesbarkeit einer Geste? Ist