Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird untersucht, ob und inwieweit Mobilitätsprozesse Lebensstile beeinflussen. Ziel ist die Beantwortung der in der Lebensstilforschung bisher offenen Frage, ob und wie stark Lebensstile durch die soziale Herkunft und wie stark durch die biographische Entwicklung und die aktuell eingenommene Position einer Person beeinflusst werden. Der gegenwärtig ausgeübte Lebensstil wird aus einer diachronen Perspektive betrachtet, indem nicht nur die aktuell eingenommene Position sondern auch die soziale Herkunft als Einflussfaktor mit berücksichtigt wird. Theoretische Grundlage liefert das Habituskonzept von Pierre Bourdieu. Zentrale Aspekte des Konzepts wie die Inkorporations-und Stabilitätsannahme werden einer empirischen Überprüfung zugänglich gemacht. Zur Modellierung der Einflüsse werden Modelle vorgestellt, die zur Analyse von Effekten sozialer Mobilität entwickelt wurden und in der internationalen Forschung häufig verwendet werden. Es werden die zentralen methodischen Probleme bei der Anwendung dieser Modelle diskutiert und es wird aufgezeigt, wie diese Probleme gelöst werden können. Es wird ein allgemeines Modell entwickelt, das u.a. die Einbeziehung von theoretischen Konstrukten wie beispielsweise Lebensstile ermöglicht. Datengrundlage ist der ALLBUS 1998. Die Ergebnisse der Analyse werden für das Hochkulturschema präsentiert.