Mit der Drucksprungmethode [1] warden Lösungen untersucht, die Eisen‐III‐ionen und komplexbildende Anionen enthalten. Dabei lassen sich chemische Relaxationsprozesse beobachten, deren Relaxationszeiten im Millisekundenbereich liegen sowie konzentrations‐ und pH‐abhängig sind und deren Amplitude bei geringer Konzentration des Komplexbildners sehr klein wird.Diese Relaxationsprozesse werden der Bildung einfacher Komplexe des Eisen‐III‐ions gemäß
zugeordnet (Xn = Cl− SCN−, SO).Bei der Bildung des Eisen III‐monochlorokomplexes erwies sich als geschwindigkeitsbestimmend für die Gesamtreaktion die Umwandlung des ”︁outer‐sphere”︁‐Komplexes FeH2OCl2+ · aq in den ”︁inner‐sphere”︁‐Komplex FeCl2+ · aq.Diese Austauschreaktion wird durch Hydroxylionen katalysiert. Es werden die den einzelnen Komplex‐liganden zugehörigen Geschwindigkeitskonstanten für die Bildung der Komplexe bestimmt und für den Eisen‐III‐monochlorokomplex die Bildungskonstante des ”︁inner”︁— sowie ”︁outer‐sphere”︁‐Komplexes aus kinetischen Daten ermittelt.Die in dieser Arbeit beschriebenen Versuche wurden sämtlich bei einer Temperatur von (25 ± 1)°C ausgeführt*).