Psychodynamisches und systemisches Denken sind in der Pädagogik und Sonderpädagogik etabliert. Woran es in der fachwissenschaftlichen Rezeption indes mangelt, ist eine Zusammenführung und Integration der Theorieperspektiven. Ein solcher Versuch wird in den vorliegenden Ausführungen unternommen. Vor dem Hintergrund des Modells multiperspektivischer Fallarbeit in der Sonderpädagogik wird das fruchtbare Ergänzungsverhältnis verdeutlicht, in dem zwei Differenzlinien (Systemebene versus Innen/Außen-Differenz) betrachtet werden. Im Ergebnis wird für einen eklektischen Standpunkt in der (Sonder-)Pädagogik plädiert, von dem aus sich Systemtheorie und Psychoanalyse als relevante Referenztheorien für die Erziehung und Bildung erweisen.