ZusammenfassungQuellenanalyse auf der Basis von Skalp-EEG, idealerweise von hochauflösendem EEG, hat sich etabliert als ein bildgebendes Medium, welches bestehende Verfahren ergänzt. Im Gegensatz zu anderen Techniken kann EEG-basierte Bildgebung die Quelle der neuronalen Aktivität millisekundengenau zu diesem Zeitpunkt abbilden, d.h es handelt sich nicht um indirekte Korrelate der elektrischen Aktivität wie Blutfluss oder Glucosekonsum. Prospektive Studien konnten zeigen, dass Quellenanalyse in einer Mehrheit der Patienten, die sich einer epilepsiechirugischen Therapie unterzogen, den Fokus korrekt im strukturellen MRI des Patienten lokalisiert. Bis dato konnte dies in mehreren Hundert Patienten gezeigt werden: die Wahrscheinlichkeit, nach einer resektiven Intervention anfallsfrei zu sein, ist 10 x höher wenn die elektrische Quelle zusammen mit der strukturellen Anomalie reseziert wurde als wenn dies nicht der Fall war. Studien in operierten Patienten und/oder mit intrakraniellem EEG konnten zeigen, dass es eine hohe Konkordanz zwischen der errechneten Quelle und dem intrakraniellem Fokus gibt. Weitere Anwendungen finden sich in der Lokalisierung von vitalem Kortex mithilfe von evozierten Potenzialen. Insgesamt ist die EEG-basierte Bildgebung relativ einfach zu akquirieren, kann auch bei Kindern und anderen Personen mit begrenzter Kollaboration durchgeführt werden, kann mit fMRI kombiniert werden und ist, vergleichen mit anderen Bildgebungsverfahren, relativ billig. Mögliche zukünftige Anwendungen betreffen die Ermittelung von epileptogener Aktivität bei vermeindlich normalem EEG und Netzwerkanalysen sowie die Netzwerk-Dysfunktionen in anderen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen.