Die Verhütung von Gewalt unter Kindern und Jugendlichen ist ein vorrangiges gesellschaftliches Ziel. Wissenschaftlich fundierte Präventionsprogramme liegen inzwischen vor, um die Aggressivität von Kindern einzudämmen. Diese Programme setzen an der Entwicklung von prosozialen Kompetenzen an, um aggressive und destruktive Handlungen zu reduzieren. Die Empathieförderung ist dabei ein zentraler Bestandteil. Mit FAUSTLOS existiert ein curriculäres Programm für die Kindertagesstätten und die Grundschulen. Das Programm vermittelt alters-und entwicklungsadäquate prosoziale Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut. FAUSTLOS ist ein effektives Curriculum, es wird inzwischen bundesweit von mehr als 2000 Erziehe-rInnen und LehrerInnen eingesetzt.Preventing violence among children and youth is one of our society's major present challenges. Scientifically based prevention programs have been published to lower the level of aggression among children. These programs build upon the development of children pro-social competences to reduce aggressive and destructive behaviour. Furthermore, the promotion of empathy plays a central role in these. FAUSTLOS, the German adaptation of the US program SecondStep, is such a curriculum developed for kinder-gardens and elementary schools. This program focuses on the development of prosocial competences fitting to the age and development of children in the following three dimensions: empathy, impulse control and personal anger-management. The effectiveness of FAUSTLOS has been proven in a couple of studies. More than 2000 teachers in German kinder-gardens and schools have been trained to use this program in their institutions.
Die EmpathiestörungEltern verfügen normalerweise über zwei sehr spezifische Qualitäten in der Erziehung, die für eine empathische Beziehung zum Kind wichtig sind: Sie erinnern sich wie ihre Kindheit war und wie sie selbst als Kind behandelt wurden (Benedek, 1959). Mit anderen Worten, sie können sich -falls sie gute Erfahrungen in der Kindheit gemacht haben -als Schutzbefohlene ihrer Kinder in deren Nöte, Ängste und Wünsche, etc. einfühlen.Um die Gefühle eines anderen erfassen zu können, muss man über seine verbalen Äußerungen hinaus auf die non-verbalen Zeichen, zum Beispiel auf den Klang der Stimme, die Geste, den Gesichtsausdruck, achten und diese zu deuten wissen. Die Affektforscher sind sich darin einig, dass die emotionalen Mitteilungen überwiegend nonverbal vermittelt werden. Die Säuglingsforschung der letzten Jahre hat wesentliche Befunde zum Verständnis der Prozesse gesammelt, wie Kleinkinder ein Repertoire von empathischen Reaktionen, speziell das Einfühlen in andere und sich um andere sorgen und kümmern, entwickeln.Daniel Stern (1992) beschrieb sehr eindrucksvoll, wie in den Mutter-Kind-Dyaden die grundlegenden Lektionen des Gefühlslebens erlernt werden. Nach seiner Ansicht kommt es in diesen Beziehungen darauf an, dass das Kind erfährt, dass seine Emotionen mit Empathie aufgenommen, akzeptiert und erwide...