Hintergrund
Hospitalisierungsraten, Notaufnahmeprävalenzen und Fallsterblichkeiten (CFP) stationärer SARS-CoV-2-Patienten und wie sich diese von anderen pandemischen oder saisonalen Viruserkrankungen, wie Influenza A/B oder Norovirusinfektionen unterscheiden, wurden bisher nicht untersucht. Diese Arbeit gibt einen Überblick aus einer Kommune darüber und vergleicht diesen auch mit den negativ getesteten stationären Verdachtsfällen.
Methoden
Im Rahmen retrospektiver Kohortenanalysen von 67.000 Krankenhausfällen eines Klinikums mit umfassender Notfallversorgung und Meldedaten des regionalen Gesundheitsamts wurden für die Virusinfektionen SARS-CoV‑2, Influenza A/B und Norovirus Genotyp 1/2 Hospitalisierungsraten, Notaufnahmeprävalenzen und CFP berechnet.
Ergebnisse
In Fürth (Stadt‑/Landkreis) wurden 0,34 % der Bevölkerung, 824 Personen, bis 07.05.2020 positiv auf SARS-CoV‑2 getestet, wovon 162 (19,7 %) stationär behandelt wurden. 91 der Infizierten verstarben (CFP 11,0 %), davon 48 stationär. In der aktuellen Grippe‑/Norovirussaison wurden 992 Einwohner als influenzapositiv und 135 als noroviruspositiv gemeldet, davon 202 (20,3 %) bzw. 125 (91,9 %) stationär behandelt. Die Notaufnahmeprävalenzen waren 4,1 %, 2,0 % und 0,6 %. Die CFP der SARS-CoV-2-, influenza- und noroviruspositiven Krankenhauspopulationen betrugen 29,1 %, 3,0 % und 1,6 %, die der testnegativen Verdachtsfälle 5,9 %, 4,8 % und 6,9 % bei einer Krankenhausmortalität von 2,1 % für 2020.
Schlussfolgerungen
Bei gleichen Hospitalisierungsraten von SARS-CoV-2- und Influenzapatienten unterschieden sich die CFP massiv, während die CFP der testnegativen Verdachtsfälle aller 3 Infektionserkrankungen sich nicht signifikant unterschieden.