Zusammenfassung
Anamnese und klinischer Befund Wir berichten über eine 27-jährige syrische Patientin, die aufgrund eines Kollapses in die Notaufnahme kam. Die Anamnese war praktisch nicht zu erheben, sodass die klinische Symptomatik führend war.
Untersuchungen und Diagnose Es bestand ein Schock, mit einem Exanthem einhergehend. Zusätzlich fiel perioral Hämatin auf. Es erfolgte eine Sonografie mit Nachweis freier intraabdomineller Flüssigkeit sowie einer unklaren Veränderung im Oberbauch. Eine Ösophagogastroduodenoskopie erbrachte einen Ulkusnachweis, erklärte aber nicht das Geschehen. Die Computertomografie des Abdomens zeigte eine rupturierte Zyste.
Therapie und Verlauf Durch eine antiallergische Therapie erfolgte die Stabilisierung. Unter dem Verdacht einer Echinokokkuszyste aufgrund der Herkunft der Patientin und des Verlaufs wurde nach Gabe von Albendazol die Leberteilresektion durchgeführt. Der makroskopische Befund sowie die Histologie bestätigten den Verdacht.
Folgerung Eine unklare klinische Symptomatik, die mit einem Schock einhergeht, sollte bei Ausschluss einer Sepsis oder Blutung immer eine allergische Reaktion berücksichtigen. Kommt es zu einer Anaphylaxie, so ist immer eine Echinokokkose differenzialdiagnostisch miteinzubeziehen.