Zusammenfassung
Hintergrund
Da Bewegungsmangel weltweit zu den führenden Risikofaktoren für nicht-übertragbare Krankheiten zählt, ist von besonderem Interesse, wie sich die Coronapandemie auf das Bewegungsverhalten auswirkt.
Fragestellung
Die vorliegende Studie untersucht die coronabedingte Veränderung der Bewegungsaktivitäten deutscher Erwachsener sowie Zusammenhänge der Aktivitätsveränderung mit der psychischen Gesundheit. Dabei wird ein Schwerpunkt auf Unterschiede zwischen sportaffinen und nicht-sportaffinen Personen gelegt.
Methoden
Im Rahmen einer quantitativen Querschnittsstudie wurden Daten zum Aktivitätsausmaß 329 deutscher Erwachsener vor und während der ersten beiden Coronawellen mit Hilfe eines Online-Fragebogens erhoben.
Ergebnisse
Die Coronapandemie führt im Durchschnitt zu einem signifikanten Rückgang des Aktivitätsausmaßes um 56,81 min/Woche. Diese Entwicklung ist allerdings nur bei sportaffinen Personen zu verzeichnen, wohingegen die nicht-sportaffine Gruppe ihr Aktivitätsausmaß um etwa 100 min/Woche erhöht. Ferner korreliert ein verringertes Bewegungsausmaß signifikant positiv mit einer schlechteren psychischen Gesundheit.
Schlussfolgerung
Der coronabedingte Bewegungsrückgang verbunden mit einer schlechteren psychischen Gesundheit ist aufgrund möglicher langfristiger Folgen für die öffentliche Gesundheit besorgniserregend. Das gesteigerte Aktivitätsausmaß in der nicht-sportaffinen Gruppe stellt allerdings eine vielversprechende Entwicklung dar und sollte in Bezug auf künftige gesundheitsfördernde Maßnahmen berücksichtigt werden.