ZUSAMMENFASSUNGHaut und Nervensystem verbindet ein gemeinsamer embryonaler Ursprung. Die Kenntnis der Ableitung des Nervensystems aus dem Ektoderm ist wichtig für das Verständnis neuroektodermaler Syndrome. Die pränatale Entwicklung führt zu einem Nervensystem entsprechend eines evolutionär definierten genetischen Plans ohne seine vollständige Leistungsfähigkeit zu erreichen. Dieser Zustand dient als Basis für die postnatale Entwicklung aller psychischen, geistigen und ideellen Bewusstseinsprozesse. Das damit verbundene Weiterwachsen des Gehirns gilt als Besonderheit des Menschen und heißt sekundäre Altrizialität. Parallel kommt es zur Ausreifung des neuronalen Netzwerkes mit Abschluss um das 20. Lebensjahr. Bis dahin, besonders zwischen dem 2. und 10. Lebensjahr besteht eine hohe Neuroplastizität, die für das Erlernen sozialer, kognitiver und motorischer Fähigkeiten wichtig ist. Später kann dies nur schwer oder unvollständig nachgeholt werden. Die erreichbare Leistungsfähigkeit des Gehirns ist somit maßgeblich von der Epigenetik postnatal bestimmt, und nur die Grundlage ist pränatal genetisch determiniert.