EpidemiologieDie Rheumatoide Arthritis betrifft häufig die Halswirbelsäule. In Abhängigkeit von den Untersuchungsmethoden finden sich Halswirbelsäulenaffektionen bei 19 % bis 88 % der Patienten mit Rheumatoider Arthritis [28,29,41,44,48,53,54]. Dabei dominiert zahlenmäßig die Affektion der oberen Halswirbelsäule (C0 -C2) [7,62]. Darüber hinaus ist die rheumatoide Arthritis eine der häufigsten Ursachen für eine atlantoaxiale Instabilität [28n30, 37].
ZusammenfassungInstabilitäten der Halswirbelsäule bei Rheumatoider Arthritis sind häufig. Unter pathomorphologischen und pathobiomechanischen Gesichtspunkten kann zwischen einer translatorischen, rotatorischen und vertikalen Instabilität der Halswirbelsäule unterschieden werden. Die bildgebende Diagnostik hat für die Differenzierung unterschiedlicher Instabilitätsformen sowie für die Indikationsstellung und Operationsplanung eine entscheidende Bedeutung. Eine Operationsindikation bei rheumatischer Instabilität der Halswirbelsäule besteht bei therapieresistenten Schmerzen und klinisch manifesten neurologischen Ausfällen. Darüber hinaus haben radiologische Messparameter und neurophysiologische Untersuchungsmethoden prognostische Relevanz und sind demzufolge als Entscheidungshilfen zur Erstellung einer Operationsindikation geeignet. Speziell für die Wahl des Operationsverfahrens ist eine Differenzierung zwischen geschlossen reponiblen und irreponiblen Instabilitätsformen notwendig. Um ein ideales Operationsergebnis zu erzielen, ist neben einer stadienbezogenen operativen Therapie vor allem eine rechtzeitige Indikationsstellung zur Operation entscheidend.
AbstractThe cervical spine is a frequent source of instability in rheumatoid arthritis. Due to pathomorphologic and pathobiomechanical mechanisms we differentiate between a translatory, rotatory, and vertical instability of the cervical spine. Radiographic evaluation allows differentiation of types of instability and is important in preoperative planning. Indications for surgery are pain and/or a neurological deficit. Radiographic and neurophysiological parameters have shown prognostic relevance and assist in decision-making for surgery. Surgical treatment modalities of cervical spine instability in rheumatoid arthritis depend on the ability to reduce the deformity. A stage-related surgical therapy and well-timed indication for spinal surgery are essential for good clinical results.