Journal ClubFragestellung und Hintergrund. Die optimale Therapie analer Inkontinenz bei Patienten mit einem normalen Analsphinkter wird durchaus kontrovers diskutiert, insbesondere der Einfluss der intraanalen Intussuszeption auf die anale Inkontinenz. Die vorliegende Untersuchung beurteilte die Ergebnisse einer ventralen Rektopexie auf die anale Inkontinenz bei solchen Patienten.Patienten und Methodik. Insgesamt 40 konsekutive Patienten mit Inkontinenz und intraanaler Intussuszeption ohne Sphinkterdefekt wurden mit einer ventralen Netzrektopexie ohne Sigmaresektion versorgt. Der Cleveland-ClinicInkontinenzscore (CCIS), die Patientenzufriedenheit und Obstipation vor und nach den Operationen sowie die Rezidivrate wurden verzeichnet.Ergebnisse. Der mittlere CCIS verbesserte sich von 13,2 (± 4,25) präoperativ auf 3 (± 3,44) postoperativ (p < 0,0001). Die Patienten-Beurteilung war "geheilt" bei 26 (65%), "verbessert" bei 13 (32,5%) und "unverändert" bei einem Patienten (2,5%). Eine Obstipation wurde neu induziert bei 2 Patienten (5%) und wurde andererseits geheilt bei 13 von 20 (65%) Patienten, die bereits vor der Operation obstipiert waren. In einem Fall trat ein Rezidivprolaps nach einem mittleren Followup von 38 Monaten auf.Schlussfolgerung. Eine intraanale Intussuszeption kann mit einer analen Inkontinenz assoziiert sein. Für derartige Probleme scheint eine ventrale Netzrektopexie eine adäquate Behandlungsoptionen zu sein.