Wie sind Leistungsklassen mit Fasermengen und Faserarten verknüpft? Dieser Frage widmet sich der Beitrag anhand von Datenbanken. Ziel ist es, Hilfen für die Tragwerksplanung und die Kalkulation zu liefern, um Faserzugaben – also ein Mehr an Material und Kosten – Einsparungen an Stabbewehrung und Erleichterungen bei der Bewehrungsmontage gegenüberstellen zu können. Im Unterausschuss „Stahlfaserbeton” des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) wurde dazu eine umfassende Datenbank zu Biegebalkenprüfungen erstellt, die mit ca. 1100 Versuchsserien den für die heutige Baupraxis relevanten Bereich üblicher Stahlfaserbetone abdeckt. Die Erkenntnisse der Datenbank sind Bestandteil mehrerer Beiträge dieses Sonderheftes. Der vorliegende Beitrag stellt die Datenbank in ihren Grundzügen vor, behandelt ihre Auswertung hinsichtlich praxistypischer Stahlfaserbetonrezepturen, der Streuungen im Zugtragverhalten sowie den häufig diskutierten Zusammenhang zwischen Fasergehalt und Materialkennwerten des Stahlfaserbetons. Hierfür werden die Versuchsdaten anhand der kennzeichnenden Parameter Betondruckfestigkeit, Faserschlankheit, ‐zugfestigkeit und ‐gehalt in einzelnen Kategorien zusammengefasst. Für jede der Kategorien werden obere (95 %‐Quantil) und untere Grenzwerte (5 %‐Quantil) sowie die im Mittel erreichten Biegezugfestigkeiten bestimmt. Die aus den Werten ermittelten Bandbreiten können Planende (Leistungsklasse) sowie Kalkulatoren (Fasergehalt) zukünftig als Orientierungswerte nutzen.