Edelmetall‐Nanostrukturen können in gewünschter Zusammensetzung, Größe und Form und mit ebenso maßgeschneiderten Eigenschaften hergestellt werden. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig und reichen von der Medizin bis zur Elektronik. Besonders interessant ist die Möglichkeit, für ihre Synthese Licht zu verwenden. Im Prinzip kann man mit einer Anregungswellenlänge, die von den Nanostrukturen absorbiert wird, das Wachstum der Partikel gezielt steuern und z. B. aus einer heterogenen Ausgangspopulation eine homogene Endpopulation von Nanopartikeln gewinnen. Das beste Beispiel dafür ist die Synthese von Metall‐Nanopartikeln durch chemische Reduktion von Ag+ durch Citrat unter Anregung von Oberflächenplasmonen durch Licht. Als erstes wurde entdeckt, dass sich mithilfe von sichtbarem Licht sphärische Ag‐Nanopartikel in trigonale Ag‐Prismen umwandeln lassen. Diese plasmonische Synthese wurde dann zu einer leistungsfähigen Technik weiterentwickelt, um Ag‐Partikel sowie zahlreiche dimetallische Au‐Ag‐Nanostrukturen mit definierten Morphologien herzustellen. Wir erörtern, welche physikalischen und chemischen Faktoren für die strukturelle Selektion ausschlaggebend sind. Aus den Studien zu den plasmonischen Reaktionen folgern wir dann, welche Überlegungen für das Design der Partikelform wichtig sind. Diese Grundlagen lassen sich auf alle Synthesemethoden für Edelmetall‐Nanokristalle übertragen.