Stottern: Klassisches Problem gestörter Bindung zwischen kortikalen Sprach- und Sprechzentren

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie: Stottern ist eine h?ufige Redeflussst?rung, die als Kontrollverlust der Sprechmuskulatur erlebt wird. Studien j?ngerer Zeit vertiefen unser Wissen ?ber die neurophysiologischen Grundlagen dieses Kontrollverlustes. Methodik: Nach einer ?bersicht zu Ph?nomenologie, Epidemiologie und strukturell sowie funktionell bildgebenden Daten f?hren wir 2 k?rzlich erschienene Studien zur Erregbarkeit der prim?r motorischen Repr?sentation der Zunge aus. Diese untersuchen unter Verwendung transkranieller Magnetstimulation hemmende und bahnende Regelkreise sowie die sprechvorbereitende Modulation der motorkortikalen Erregbarkeit. Ergebnisse: Die intrakortikale Fazilitation des prim?ren Zungenmotorkortex ist bei stotternden Erwachsenen im Vergleich zu Kontrollpersonen vermindert. Dies unterscheidet Stottern von anderen Bewegungsst?rungen, bei denen die intrakortikale Fazilitation intakt ist. Die sprechvorbereitende Steigerung der Erregbarkeit des prim?ren Motorkortex fehlt bei stotternden Erwachsenen in einem mit der Stotterschwere korrelierenden Ausma?. Schlussfolgerung: Der Befund einer gest?rten Erregbarkeitsmodulation des Motorkortex erm?glicht ein besseres Verst?ndnis der beteiligten Regelkreise der Bewegungsinitiierung und erlaubt Analogien zu Initiierungsst?rungen wie dem freezing of gait bei Parkinson-Syndromen.