ZusammenfassungRadiotherapie ist ein integraler Bestandteil der Behandlung von Weichteilsarkomen des Erwachsenen. Während die Indikationsstellung zur additiven Radiotherapie bisher im Wesentlichen auf den bekannten allgemeinen Prognosefaktoren wie Tumorgröße, Lokalisation, Grading und (antizipiertem) Resektionsrand basierte, rückt der histologische Subtyp jetzt zunehmend in den Vordergrund. Außerdem haben sich die radiotherapeutischen Techniken deutlich weiterentwickelt, sodass eine adäquate Therapie in einigen Lokalisationen überhaupt erst möglich geworden ist. Diese Übersichtsarbeit fasst daher zunächst die allgemeinen radioonkologischen Therapieprinzipien für alle Weichteilsarkome, getrennt für die Hauptlokalisationen Extremitäten/Körperstamm und Retroperitoneum, zusammen. Dabei werden sowohl die vorliegende Evidenz für eine additive Radiotherapie per se als auch das optimale Timing (prä- vs. postoperativ) sowie grundlegende technische Prinzipien einschl. alternativer Boostverfahren wie der intraoperativen Radiotherapie erörtert. Weiterhin liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Indikation und Durchführung einer additiven Radiotherapie bei Liposarkomen. Hierzu werden sowohl die grundlegenden Unterschiede zwischen Liposarkomen und anderen Weichteilsarkomen als auch zwischen den einzelnen Subgruppen der Liposarkome (gut differenziert, dedifferenziert, myxoid und pleomorph) dargestellt und ihre Implikationen auf Indikationsstellung und Durchführung einer additiven Radiotherapie mit dem Ziel einer übersichtlichen Orientierungshilfe erörtert.